HNO Die Hals-Nasen-Ohren Heilkunde oder ORL Oto-Rhino-Laryngologie ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen, Verletzungen, Verletzungsfolgen, Fehlbildungen und Funktionsstörungen der Ohren, der oberen Luftwege, der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfs, der unteren Luftwege und der Speiseröhre befasst; im weiteren Sinne mit den oben genannten Problemen im gesamten Kopf- und Halsbereich.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Zeit der Gründung der medizinischen Spezialfächer, wie der Augenheilkunde, der Dermatologie oder auch der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Heterogen, wie der Name vermuten läßt, war auch der Ursprung dieses Faches.
Die Laryngologie entstand in den Medizinischen Kliniken, wo zur Behandlung der vielen Fälle von Kehlkopftuberkulose, Kehlkopfes etc. spezielle Laryngologische Sprechstunden eingeführt wurden. Dies waren die damals am Kehlkopf vorherrschenden Erkrankungen.
Die Otologen waren vorwiegend Chirurgen, weil die operative Therapie die einzige erfolgversprechende Behandlung der Ohrenkrankheiten war. Sie hatten in der ersten Zeit ihre Patienten in Privatkliniken oder in den Chirurgischen Kliniken der großen Krankenhäuser behandelt und operiert.
Die Fortschritte der naturwissenschaftlichen Medizin waren die Voraussetzung zur Bildung medizinischer Spezialitäten. Aber auch das rasche Wachstum der Bevölkerungszahlen in den Hauptstädten Europas begünstigte diese Entwicklung, weil dadurch auch große Patientenzahlen in den Krankenhäusern die Bildung spezieller Erfahrung ermöglichten. Paris, London, Wien, die großen drei Hauptstädte der alten Welt, waren auch die Plätze, auf denen die Otologie und die Laryngologie zuerst heranwuchsen. Berlin und die anderen deutschen Universitätsstädte kamen erst im letzten Drittel des Jahrhunderts hinzu.